Sieben Stunden, die den Unterschied machen.
Bericht aus dem Stadtrat vom 25.03.2025
Sehr erfreulich war die Wertschätzung von Silke Maresch, die seit 20 Jahren als Friedensrichterin in der Stadt Pirna aktiv ist. Das Amt einer Friedensrichterin ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, deren Aufgaben darauf abzielen, kleinere Streitigkeiten oder Konflikte außergerichtlich zu klären.
Innerhalb des Berichts des Oberbürgermeisters durften wir die aktuellen Pläne des Hochwasserschutzes unserer Stadt durch die Landestalsperrenverwaltung erfahren sowie die Planungen im Ortsteil Graupa für ein Bürgerhaus im ehemaligen Kindergarten gegenüber dem Festgelände.
Auch etliche Einwohnerfragen zum aktuellen Stand der Investitionen in die Grundschule Zehista, Fragen zum Baumschutz, Fragen zur Zuwegung zu Flurstücken und zum Industriepark Oberelbe wurden gestellt.
Im Stadtrat haben wir mehrheitlich den Beschluss gefasst, dass an der Wesenitztalschänke zwei Kreisverkehre geplant und gebaut werden sollen, sowie die Erneuerung der dazwischen befindlichen Brücke, um den Verkehrsschwerpunkt zu entlasten. Ob dies tatsächlich eintritt oder es zum Rückstau durch den Kreisverkehr kommt, muss sich zeigen.
Die Beschlüsse für die Zuwendung an die Musikschule Sächsische Schweiz e.V., an die Service- und Beteiligungsgesellschaft, um die Kultur- und Tourismusgesellschaft in Höhe von 1.804.000 € zu unterstützen sowie den Zuschuss für die städtische Wirtschaftsförderung in Höhe von 100.000 € wurden einstimmig gefasst. Als Linke Stadträtin habe ich für den Zuschuss an die Musikschule geworben, denn die musikalische und künstlerische Ausbildung, vor allem von Kindern und Jugendlichen ist gut investiertes Geld.
Die Beschlüsse für die verbesserte Kommunikation bei Hochwasser oder ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortswehren Neundorf und Cotta sind Beschlüsse, die wir für die Zukunft gefasst haben.
Es gab viele Beschlüsse, die gut und richtig sind. Andererseits jedoch Entscheidungen, die vermeintlich nicht zum Wohle der Stadt Pirna getroffen wurden. Das zeigt sich an der Ablehnung des Beschlusses zur Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage. Hier wurden fadenscheinige Argumente vonseiten der AfD-Fraktion, wie einer Versiegelung der Fläche, ein gestörtes Wachstum der Gräser unterhalb der Anlage oder aber einer immensen Erhitzung um diese Anlage. Aber die Vorteile, wie z.B. die finanzielle Beteiligung an Photovoltaik-Anlagen in Form einer Kommunalabgabe und einer Beteiligung an der Einspeisevergütung oder aber das Erzeugen von Strom aus erneuerbaren Energien wurde nicht gewürdigt. Verwundert über dieses Abstimmungsverhalten der Nein-Stimmenden kann man da schon sein. So haben die Mitglieder der AfD-Fraktion in der vergangenen Legislaturperiode einer Photovoltaik-Anlage “Solarpark an der Elbe Pirna Betriebs GmbH” zugestimmt. Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
Ähnlichem Naturell entspringt der Antrag der Fraktionen AfD, Freien Wähler und Pirnaer Bürgerinitiativen, welche die Baumschutzsatzung der Stadt Pirna in die Fassung von 2016 zurücksetzen will. Somit wird eine Rolle rückwärts in Sachen des Stadtgrüns — der grünen Lunge von Pirna — gemacht. Die Antragsteller wollen die kostenlose Baumberatung abschaffen, eine Verpflichtung, dass auf privatem Grund nach einer Fällung Ersatzpflanzungen vorgenommen werden müssen, sowie die Liste der geschützten Arten minimieren. Das halte ich für FALSCH und habe dies mit meiner Ablehnung des Antrags kundgetan. Aber aufgrund der bestehenden Mehrheitsverhältnisse wurde diesem Antrag leider stattgegeben.
Die vergangene Ratssitzung war bis jetzt die längste Sitzung, die ich erleben durfte, volle 7 Stunden bis 01:00 Uhr am folgenden Tag und das im Ehrenamt.