79. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus

IR

Gestern fand auf dem sow­jetis­chen Ehren­fried­hof in Pir­na Rot­twern­dorf das Gedenkmeet­ing der Linken Pir­na und den VVN — BdA Säch­sis­che Schweiz statt. Etwa 30 Per­so­n­en nah­men daran teil. Ich durfte die Ver­anstal­tung mod­erieren und ein das Gedicht von Pavel Fried­mann “Der Schmetter­ling” rez­i­tieren. Ich danke André Hahn (Bun­destagsab­ge­ord­neter der Linken), Stef­fen Richter (VVN- BdA Säch­sis­che Schweiz), Dr. Han­nelore Dan­ders (Gesellschaft zur Hil­fe für Kriegsvet­er­a­nen in Rus­s­land) und Dr. Bär­bel Falke (Bünd­nis 90/Die Grü­nen) für die gehal­te­nen Rede­beiträge.

DER SCHMETTERLING

Der let­zte, der aller­let­zte,

so kräftig, hell, gelb schim­mernd,

als wür­den sich die Trä­nen der Sonne

auf einem weißen Stein nieder­lassen.

So ein tiefes, tiefes Gelb

er hebt sich ganz leicht nach oben.

Er ver­schwand weil, so glaube ich,

weil er der Welt

einen Abschied­skuss geben wollte.

Seit sieben Wochen habe ich hier gelebt.

Eingepfer­cht im Ghet­to.

Aber ich habe hier meine Fre­unde gefun­den.

Der Löwen­zahn ver­langt nach mir

und die weißen Kerzen der Kas­tanien im Hof.

Aber ich habe niemals

einen zweit­en Schmetter­ling gese­hen.

Dieser Schmetter­ling war der let­zte sein­er Art.

Schmetter­linge leben nicht hier,

im Ghet­to.

(Pavel Fried­mann)